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Einschätzung der Strahlenbelastung der Bevölkerung

Bild von JAIF am 8-4-2011
rad-8-4
Die gepunkteten Linien zeigen die Zuordnung von Meßstellen und den Meßwerten. Die Analyse zeigt, dass am 15. März eine radioaktive Wolke in Richtung Nord-Westen zog (orange gepunkteter Pfeil nach  oben links) and dann am 21. März eine zweite kleinere Wolke in Richtung Südwesten (orange gepunkteter Pfeil nach unten).
In das Bild "Ibaraki Pref." sind drei dünne schwarze Linie in 7 Tage Abstand nachträglich eingezeichnet worden, um das Abklingverhalten der Kurve zu ermitteln. Das Abklingverhalten der Kurve deutet auf einen erheblichen Anteil von Jod (Halbwertszeit 7 Tage) hin.
Bemerkenswert ist die geringe Zahl der Meßstellen und die schlechte Qualität der Meßreihen.
Was ist aus den Werten zu folgern:
Am 7. April meldete die Meßstation in Fukushima Stadt 7 micro Sv/h. Der Strahlungspegel sinkt jetzt nur noch langsam, weil der Jod-Anteil (Halbwertzeit 7 Tage) bereits zurückgegangen ist. D.h. diese 7 micro Sv/h bleiben wohl noch längere Zeit erhalten.
Pro Jahr macht das so 60 mSv/y, also mehr als bei Leuten mit Strahlenpass als einmalige Jahresdosis innerhalb von 5 Jahren zulässig.

Die Berechnung der Strahlungsdosis ist mit Vorsicht zu genießen, da hier alles in Topf geworfen wird und dann irgendwie gewichtet wird , das bekannte "Äpfel und Birnen Problem".
Wenn diese vereinfachende und pauschalisierende Berechnung einen Wert von 49 ergibt und 50 ist der Grenzwert, dann heißt das nicht, dass man auf der sicheren Seite ist, sondern in dieser groben Berechnung sind 49 und 50 dasselbe.

1 mSv/y ist OK, 100 mSv/y erfordern die langfristige Umsiedlung. Da kann sich jeder überlegen, ob er bei 60 mSv/y dort weiter wohnen mag.


Die Japaner scheinen schon die Konsequenzen gezogen zu haben: Das Fernsehen zeigte im April Fukushima Stadt als Geisterstadt. Danach kamen Meldungen, dass von den 50.000 Schülern in fukushimas City sich 15.000 abgemeldet haben und jetzt woanders leben. Im Juni kam dann die Meldung, dass in Fukushima Ärztemangel besteth, da sich die Ärzte jetzt woanders arbeiten.


Messungen mit einem unbemannten Meßflugzeug (Drohne) Anfang April bestätigen diese Daten
radmap
Anfang April wurden Messflüge durchgeführt, um die Verteilung der Radioaktivität zu ermitteln.
Grundsätzlich gilt die Regel:
Je näher am Unfallreaktor, desto höher die Strahlenbelastung.
Doch es gilt auch die zweite Regel:
Die Strahlenbelastungen hängen vor allem von der Windrichtung ab und sind besonders hoch, wenn es beim Durchzug der radioaktiven Wolke regnet.
Die radioaktive Wolke, die bei einem Störfall mit massiver Freisetzung von Radioaktivität entsteht, unterscheidet sich nicht von einer Rauchwolke bei einem Großbrand. Sie zieht in Windrichtung und mischt sich dabei mit der Luft und wird dadurch verdünnt. So nimmt ihre Konzentration ab. Gleichzeitig fällt ein Teil der Radioaktivität zu Boden und kontaminiert den Boden. Die Strahlenbelastung ist beim Durchzug der Wolke am höchsten und es ist deshalb unbedingt erforderlich, während des Durchzugs der Wolke kurz nach dem Störfall in geschlossenen Räumen zu bleiben.
Falls es regnet, werden die radioaktiven Atome regelrecht ausgewaschen und der Boden wird viel stärker verseucht als ohne Regen.
Das Ergebnisse dieser Prozesse ist also keine gleichmäßige Verteilung um das Kraftwerk herum sondern ein ungleichmäßiger Flickenteppich.
Gebiete in größerer Entfernung können viel schwerer getroffen werden als Gebiete direkt am Kraftwerk.

In einem Abstand von 20 oder 30 Kilometern besteht nach Durchzug der Wolke keine erhebliche Gefahr mehr. Man kann sich dort kurzfristig aufhalten, one Gesundheitsschäden befürchten zu müssen, aber man kann dort nicht mehr dauerhaft leben, da sich die Belastung mit der Zeit aufsummiert. Der Schadensmechanismus der niedrigen Strahlung besteht darin, dass die Belastung direkt von der Zeitdauer, der man der Strahlung ausgesetzt ist, abhängt. Wer sich ein Jahr lang an so einem Ort aufhält, erleidet eine Belastung, die 365 mal so groß ist, als wenn er sich nur einen Tag dort aufhält.  Ein Tag macht noch keinen Schaden aber ein Jahr oder 10 Jahre sehr wohl.
Die Karte zeigt, dass sich die nennenswerte Strahlenbelastung in Japan auf die Umgebung des Kraftwerks bis 80 km beschränkt, aber dort sehr ungleichmäßig verteilt ist. Insbesondere wurde das Gebiet in Richtung Fukushima City stärker belastet. In Richtung Tokio dagegen und für Tokio selber ist keine nennenswerte Belastung vorhanden (hell und dunkel blau).

Am 17.6. wurde dieStrahlenbelastung im Fukushima City flächendeckend gemessen. Die Stadtverwaltung hat im Stadtgebiet von Fukushima City 1000 Meßstellen eingericht und hier sind die ersten Ergebnisse:
An 182 Meßstellen wurden über 2 mikroSv/h gemessen, an 6 Meßstellen über 3.4 mikroSv/h, siehe Bild.

stra-fuku

Man muss die Messwerte in [mikroSv/h] mit 8.4 multiplizieren um die Jahresdosis in [mSv/y] zu erhalten. Der Spitzenwert beträgt ca. 60 mSv/y und der deutsche Grenzwert liegt bei 100 mSv/y. Ab 100 mSv/y muss in Deutschland abgesiedelt werden. Dass in einigen Städten außerhalb der Evakuierungszone, vor allem in Fukushima City, die Strahlenbelastung problematisch ist, habe ich schon mehrfach angesprochen (siehe hier).

An die 380.000 (dreihundertachtzigtausend) Schüler in der Präfektur Fukushima sollen Ende Juni Dosimeter ausgegeben werden, um ihre Belastung zu erfassen.
Man muss die Messwerte in [mikroSv/h] mit 8.4 multiplizieren um die Jahresdosis in [mSv/y] zu erhalten. Der Spitzenwert beträgt ca. 60 mSv/y und der deutsche Grenzwert liegt bei 100 mSv/y. Ab 100 mSv/y muss in Deutschland abgesiedelt werden. Dass in einigen Städten außerhalb der Evakuierungszone, vor allem in Fukushima City, die Strahlenbelastung problematisch ist, habe ich schon mehrfach angesprochen (siehe hier).
Wie schon mehrfach betont, bieten Dosimeter keinen Schutz vor der radioaktiven Strahlung, sondern sie erfassen die Strahlungsmenge, die man abbekommen hat. Das macht im beruflichen Einsatz Sinn, da Mitarbeiter, deren Belastung sich den Grenzwerten nähert, nicht mehr eingesetzt werden. Aber was wollen die Behörden in Fukushima mit Schülern machen, deren Belastungswerte sich den Grenzwerten nähern? Das Ganze ist eine reine psychologische Maßnahme, die vor allem den Herstellern der Dosimeter nutzt.


 


 digimouz

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nhk

 Japanischer Fernsehsender NHK auf ASTRA, Kanal 787 



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Petition
Abschaffung der GEZ
Keine Zwangsfinazierung

https://www.openpetition.de/petition/online/abschaffung-der-gez-keine-zwangsfinanzierung-von-medienkonzernen