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10                                    Schadensbegrenzung und Aufräumarbeiten


Die Installation einer provisorischen Kühlung für die drei geschmolzenen Reaktoren und die vier Abklingbecken Ende März stellt das Ende der massiven radioaktiven Freisetzung dar. Das Anlagengelände war so stark verseucht, dass Arbeiter sich nur kurzfristig dort aufhalten konnten, aus den Gebäude trat auf dem Luftweg weiter Radioaktivität aus und Anfang April entdeckten Arbeiter bei Erkundungs- und Aufräumarbeiten, dass die Kelleräu
me der Reaktorgebäude und die Schächte des Meerwasserkühlkreis bis zu den Einlaufbauwerken meterhoch voll mit hoch radioaktiver Brühe standen. Eine böse Überraschung war, dass durch ein Leck in einem Schacht erhebliche Mengen dieser Brühe ins Meer flossen. Mit Hochdruck wurden dieses Leck und die Einlaufbauwerke abgedichtet, wodurch die radioaktive Freisetzung ins Meer reduziert wurde.

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Erst nach den Abdichtarbeiten wurde die Einleitung von hoch radioaktivem Wasser ins Meer unterbunden.

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Die Maßnah
men des ersten Jahres dienten folgenden Zwecken:
1) Begrenzung der weiteren Freisetzung von Radioaktivität aus der Anlage
Im ersten Jahr wurden zahlreiche Maßnah
men durchgeführt, um die Radioaktivität auf dem Anlagengelände zu binden und die Freisetzung in die Luft und ins Meer zu sen-ken:
-    Beseitigen und sichere Lagerung der radioaktiv verseuchten Trüm
mer
-    Beschichtung der hoch kontaminierten Flächen mit einem Kunststoffspray (In Chernobyl hieß die Flüssigkeit "Pampe").

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 -    Provisorisches Verschließen alle nicht benötigten Öffnungen in den Reaktor- und Turbinengebäuden
-    Errichtung einer Zelt-Konstruktion über dem Block 1. Warum dies nicht auch in Block 3 und 4 gemacht wurde, wurde nie erläutert.

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2) Stickstoff-Einspeisung
Auch nach Installation der mobilen Kühlung ist die Gefahr von weiteren Wasserstoff-explosionen nicht gebannt. Durch Radiolyse kann sich im RDB oder Contain
ment er-neut ein explosives Wasserstoff-Luft-Gemisch bilden. Durch Einspeisen von Stickstoff kann man verhindern, dass dieses Gemisch explosionsfähig wird. Deshalb wurde in die Containments der Blöcke 1, 2 und 3 immer wieder Stickstoff eingespeist.  


3)    Schutz vor erneuten Erdbeben und Tsunamis
-    Da der Tsunami die Molen des Hafenbeckens zerstörte hatte, wurden sie rasch wieder errichtet und verstärkt. 

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-    Der Boden des Abklingbeckens in Block 4 wurde massiv mit Beton verstärkt. Wa-rum dies erfolgte, wurde nie begründet. Die Arbeiten waren überhaupt nur möglich, da das Reaktorgebäude des Blocks 4 nicht so massiv verseucht war wie die Reaktorge-bäude der Blöcke 1,2 und 3.

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-   Für alle provisorischen Kühlsysteme wurden Ersatzsysteme bereitgestellt und die Installation dieser mobilen Ersatzsysteme geübt.


4)    Dekontamination des hoch radioaktiv verseuchten Wassers in den Kellerräu
men.
Ende März, als von der mobilen Kühlung mit Meerwasser auf die mobile Kühlung mit Frischwasser umgestellt wurde, wurde auch entdeckt, dass sich in den Kellerräu
men von Reaktor- und Turbinengebäuden und den angeschlossenen Schächten ca.80000 m3 hoch radioaktiv verseuchtes Wasser befand.

Um dieses abzupumpen und zu entsorgen, wurden zwei Dekontaminationsanlagen bis Mitte des Jahres 2011 auf dem Anlagengelände errichtet. Danach wurde als Kühlwasser vorzugsweise gereinigtes Wasser aus den Kellerräumen verwendet und die Kühlung erfolgte im offenen Kreislauf. Gereinigtes Wasser wurde in die Reaktoren eingespeist und floss als hoch radioaktiv verseuchtes Wasser durch Lecks in das Containment und von dort durch Lecks in die Reaktorgebäude. Seit Mitte 2011 werden täglich so etwa 500 m3 eingespeist und von gereinigtem Wasser wieder in hoch kontaminiertes Wasser umgewandelt.

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Um dieses abzupumpen und zu entsorgen, wurden zwei Dekontaminationsanlagen bis Mitte des Jahres 2011auf dem Anlagengelände errichtet. Danach wurde als Kühlwasser vorzugsweise gereinigtes Wasser aus den Kellerräu
men verwendet und die Kühlung erfolgte im offenen Kreislauf. Gereinigtes Wasser wurde in die Reaktoren eingespeist und floss als hoch radioaktiv verseuchtes Wasser durch Lecks in das Containment und von dort durch Lecks in die Reaktorgebäude. Seit Mitte letzten Jahres werden täglich so etwa 500 m3 eingespeist und von gereinigtem Wasser wieder in hoch kontaminiertes Wasser umgewandelt.


Als der Wasserspiegel in den Gebäuden unter den Wasserspiegel des Grundwassers um die Gebäude abgesunken war, entdeckt TEPCO eine böse Überraschung, nämlich dass Grundwasser mit ungefähr 400 m3 am Tag in die Kellerräu
me eindringt. Vermutlich sind sie infolge des Erdbebens nicht mehr dicht.


Es ist ein schwer wiegender Design-Fehler, dass die Anlage im Grundwasser steht und der Grundwasserspiegel nicht deutlich unter der Bodenplatte der Anlage liegt und auch kein System zur Kontrolle des Grundwasserspiegels vorhanden ist. (Design-Fehler Nr. 8)


Um eine weitere Kontamination des Grundwassers zu verhindern, versucht TEPCO den Wasserspiegel in den Kellerräu
men unter dem Wasserspiegel des Grundwassers zu halten.
Um zu verhindern, dass verseuchtes Grundwasser in das Meer gelang, wurde von TEPCO der Bau einer Spundwand angedacht. Mit dem Bau wurde aber im erst im 2. Jahr begonnen.
TEPCO hat bislang noch kein Konzept, was es mit dem eindringenden Grundwasser machen soll und wie das weitere Eindringen beendet werden soll. Nach zwei Jahren hat TEPCO ca. 200.000 m3 gereinigtes aber im
mer noch radioaktiv belastetes Wasser in Tanks auf dem Gelände gespeichert und baut eifrig weitere Tanks. Dasselbe gilt für die radioaktiven Filterrückstände, die ebenfalls in Tanks wegen der Strahlung hinter dicken Betonwänden auf dem Gelände bis auf weiteres gelagert werden.

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5)    Ersatz für die mobile Einspeisung
Für die vier Abklingbecken wurde geschlossenen Kühlkreisläufe installiert: Das Abklingbeckenwasser wird aus dem Überlauftank ("skim
mer tank") entnommen, über einen zweiten Kühlkreis, der mit einem Luftkühler arbeitet, gekühlt, gefiltert und wieder eingespeist.
Das Bild zeigt den Luftkühler.

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Die Kühlung der drei geschmolzenen Reaktorkerne erfolgt wie oben beschrieben. Das ist natürlich keine Dauerlösung aber solange die Lecks in den Containments nicht abgedichtet sind, ist keine andere Lösung möglich. Arbeiten an den Lecks dürften sehr schwierig sein, da das herausleckende Kühlwasser stark radioaktiv verseucht ist.

6) Fortschritt im zweiten Jahr

Die Aufräumarbeiten auf dem Gelände gehen seit dem ersten Jahr nur noch im Schneckentempo vorwärts. Man könnte von der Erfindung der Langsamkeit sprechen, aber solange nicht das Brennelement-Lagerbecken von Block 4, in dem ein vollständiger Kern mit Unmengen von Spaltprodukten im Freien steht, geht von der Anlage noch immer eine große Gefahr aus, diese Gefahr ist jedenfalls größer als alle Gefahren, die von einem in Betrieb befindlichen Atomkraftwerk ausgehen. Ein größeres Erdbeben oder ein sonstiges unerwartetes Ereignis kann leicht zur Katastrophe führen. Deshalb ist es unverantwortlich mit welcher Langsamkeit TEPCO diese Problem angeht. Am Ende des zweiten Jahres stehen erst die ersten Stützen für die Teileinhausung des Blockes 4, die eine Voraussetzug für den Abtransport der Brennelemente aus dem Lagerbecken ist.

Auch andere wichtige Maßnahmen, wie die Spuntwand zum Meer, um zu verhindern dass kontaminierte Wasser ins Meer gelangt, ist erst im Bau, dasselbe gilt für die Maßnahmen zur Grundwasserabsenkung.

Das langsame Vorgehen von TEPCO steht im krassen Gegensatz zu den Notfallmaßnahmen nach Tchernobyl.

Die Bilder zeigen Tchernobyl direkt nach der Katastrophe und 6 Monate später.

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Im Vergleich dazu Fukushima direkt nach der Katastrophe und 2 Jahre später. Die Bilder sprechen für sich und bedürfen keines Kommentars.

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7)    Dekontaminationsmaßnahmen in den verseuchten Gebieten Japans.
Von Anfang an hat die japanische Regierung und TEPCO versucht die Bevölkerung für dumm zu verkaufen und die Katastrophe und ihre Folgen klein zu reden und kostspielige Maßnah
men zur Schadensbegrenzung zu vermeiden. Selbst als nach den spektakulären Explosionen nichts mehr zu verheimlichen war, hielt sie daran fest, dass alles nicht so schlimm sein und erst einen Monat nach der Katastrophe räumte die japanische Regierung ein, dass es sich um einen schweren Störfall der Kategorie 7 auf der INES-Skala handelt, nachdem sie eine Monat lang darauf beharrte hatte, des es nur ein Unfall der Kategorie 4 sei. Erst am 7. Juni räumte sie dann ein, dass sich in allen Rektoren eine Kernschmelze ereignet hat.


Dieses Verhalten der Behörden hatte natürlich Folgen: Die cleveren und jüngeren in der Bevölkerung machten sich rasch vom Acker. Zurückblieben diejenigen, von denen in der Bibel stehen würde, dass Gott sie weniger lieb hatte. Diese Leute versuchten sich mit dem Leben in ihrer verseuchten Heimat zu arrangieren und griffen zu allerlei skurrilen Maßnah
men, um - zumindest so glauben sie - die radioaktive Belastung in ihrem Lebensraum zu reduzieren: Die Kinder durften nur noch in Winterkleidung im Freien spielen, Häuser wurden abgewaschen, Sand in Sandkästen ausgetauscht, der Boden auf Schulhöfen abgetragen und ähnliches Aktionistisches mehr. Der Erfolg ist nur begrenzt. Strahlenbelastung geht in Zehnerpotenz: Ein echte Reduktion, die den Namen verdient, ist eine Reduktion um den Faktor 10. Eine Reduktion um den Faktor 2 ist Pillepalle, so als würde man auf einen Stuhl steigen und sagen, dass man jetzt weiter vom Erdmittelpunkt entfernt ist.

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Die Regierung fand prima, dass die Leute so etwas glauben, bestärkte sie sofort in ihrem Glauben und legte ein großes Programm zur "vollständigen" Dekontamination der verseuchten Gebiete auf, das aber noch nicht besonders weit gediehen ist.

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Nach zwei Jahr dämmert es wohl vielen Evakuierten, die noch in vorläufigen Unterkünften untergebracht sind und noch nicht irgendwo anders in Japan ein neues Leben begonnen haben, dass sie wohl nie wieder in ihre alte Heimat zurückkehren werden und dass insbesondere für die älteren unter ihnen, diese provisorischen Unterkünfte die Endstation sein werden.

Zwar wird durch die Diskussion, ob und wann die Einwohner zurückkehren sollen oder ob neue Orte gegründet werden sollen, den Evakuierten neue Hoffnung gemacht, aber der Regierung schwebt offensichtlich die einfachste Lösung vor: sie zahlt den Evakuierten 1000 Euro pro Monat und wartet bis diese Leute gestorben sind und das Problems sich so von selber löst.

Derweil lässt es sich dieser Strauß, eines der vielen Haus- und Nutztiere, die bei der Evakuierung zurückgelassen werden mussten und deshalb von ihren Besitzern freigelassen wurden, in der Todeszone gut gehen.

strauss

Für die Tierschützer unter den Lesern: Tiere vertragen erheblich mehr Strahlung als Menschen, ohne Schaden zu nehmen.


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nhk

 Japanischer Fernsehsender NHK auf ASTRA, Kanal 787 



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Petition
Abschaffung der GEZ
Keine Zwangsfinazierung

https://www.openpetition.de/petition/online/abschaffung-der-gez-keine-zwangsfinanzierung-von-medienkonzernen